Freizeit und Erholung, Selbstversorgung und Nebenverdienst, Rückzugsort und Heimat – der Garten nahm und nimmt zahlreiche Bedeutungen in unserer aller Leben ein. Püntikerinnen und Püntiker des Reviers Neuwiesen sprechen über die (sich wandelnde) Bedeutung der Gärten ihres Lebens.
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Die Gärten meines Lebens

Gartenbiographie Ursula

Alles von hier / «Senf und Bartnelke: Bodenverbesserer und Schnittblumen.»
«Ich habe einen sehr starken Bezug zur Erde. Mir ist es ein Anliegen, dass dieses Land hier wieder vital wird, dass es leben kann.»
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Ich bestimme nicht in meinem Garten – der Garten bestimmt

Ursula, Püntikerin und ehemalige Biobäuerin

Ich war mein Leben lang Bio-Bäuerin. Mit der Pensionierung und dem Umzug in die Stadt habe ich entschieden, auch hier ein Stück Land zu bewirtschaften. Ich bepflanze einen langen Gartenstreifen. Ich gehe dabei systematisch vor – aber nicht immer gleichermassen exakt.
Ich habe einen sehr gesamtheitlichen Blick auf den Garten – er ist wie ein Mikrokosmos, in dem alles mit allem zusammenhängt, zusammenspielt. Mein Garten lehrt mich Demut – ich kann nicht alles bestimmen, sondern kann nur versuchen, diese Zusammenhänge zu verstehen und sie zu fördern.

Selbstgezogene Setzlinge / «Das Selberziehen gehört zum meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich kaufe nur ganz selten Setzlinge ein.»
Ursula Hürlimann / «Manchmal sage ich: Ich bin eine Stadtbäuerin. Ich hatte mein ganzes Leben lang mein eigenes Land. Nun halt auch in der Stadt.»
Bartnelke / «Aus den Schnittblumen mache ich regelmässig Sträusse für unsere Genossenschaft. So bereitet mein Garten auch anderen Freude.»
Bürstennägeli und Gelbsenf / «Blühende Ecken sind mir wichtig. Zumal viele dieser Pflanzen auch positive Wirkung auf die Qualität des Bodens haben.»
Erdbeere «Wädenswil 6» / «Meine Lieblingserdbeeren. Die habe ich aus dem Thurgau mitgebracht.»
Spinatstreifen / «Ich bepflanze meinen Garten gemäss einer Systematik, die schon 100 Jahre alt ist. In regelmässigem Abstand pflanze ich Spinat in den Boden. Der reichert den Boden mit Stickstoff an und sorgt für eine reiche Ernte.»
Hacke / «Dieses Werkzeug würde ich um keinen Preis hergeben. Ob zum Jäten oder Einpflanzen - ich habe es bei meinen Gartenrundgängen immer dabei.»
«Als ich begonnen habe mit der Landwirtschaft, hat die Öko-Bewegung gerade Schwung aufgenommen – und doch denke ich heute: Mein Gott, sind wir wirklich noch nicht weiter als damals.»
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